Sharing Economy – Teilen verbindet!
Irgendwann hat sie an Bedeutung gewonnen, die Mentalität, immer alles besitzen zu wollen. Ein Fernsehgerät/ eine Playstation/ ein Computer – das reicht schon lange nicht mehr!
Es muss jeweils ein Gerät in jedem Zimmer stehen. Der rote Pullover gefiel? Warum kaufen wir ihn nicht gleich in allen Farben? Haben, haben, haben – wir wollen immer mehr und merken gar nicht, wie wir uns damit selber unter Druck setzen und immer einsamer werden.
Eigentum verpflichtet
Man hört oft von Menschen, die mal alles verloren haben oder schwer erkrankt sind und die in dieser schrecklichen Phase ihres Lebens erst bemerkt haben, welchen Ballast sie tagein tagaus mit sich herumgetragen haben. Macht uns der Konsum am Ende erst krank? Tatsache ist, dass diese Menschen, die ihre Krankheit doch besiegten, ihr Leben neu geordnet haben. Sie sind bescheidener, fast demütig. Warum bewegen uns erst solche Schicksalsschläge dazu, unser Konsumverhalten neu zu definieren?
Wo ist sie hin, unsere gute Erziehung? Wir haben doch mal gelernt, mit Geschwistern oder Freunden zu teilen.
Gute Ideen
Das leidige Thema des Deutschen liebsten Kindes. Warum muss bitteschön jeder ein eigenes Auto haben? Ein eigenes Auto bedeutet hohe Kosten in der Anschaffung und in der Haltung, zudem kommen die Parkplatzprobleme – gerade in der Stadt. Von der Umweltbelastung will ich in diesem Artikel gar nicht erst anfangen zu besprechen. Es gibt zu viele Autos!
Da wäre doch „Car Sharing„, das ist doch die Lösung: Man nutzt die entsprechende Plattform, gibt seine Daten ein (wann man wohin möchte und wo man zusteigen kann) und los geht’s! Die meisten Anbieter haben sogar ihre eigenen kostenlosen Parkplätze in der Stadt verteilt.
Es gibt die „Mitfahr-Variante“ und auch die, die sich ein Auto an einem bestimmten Punkt selbst abholen und am selbst ausgesuchten Platz wieder abstellen und anschließend auf der Internetseite alles vermerken. Danach gibt es keinerlei Verpflichtungen mehr.
„Time Sharing“ war vor mehr als zwei Jahrzehnten der Vorreiter – man kaufte sich Zeit in einem bestimmten Ferienobjekt um die Ferienbehausung mit mehreren Familien zu teilen. Dies funktioniert auch mit Arbeitsräume. Morgens bis Mittag ist Gründer A im Büro, Nachmittags bis zum Abend die Firma B; eine tolle Sache!
Diese Prinzipien funktionieren auch in anderer Form weltweit: Airbnb zum Beispiel. Privatpersonen mieten sich für einen kurzen Zeitraum irgendwo auf der Welt ein und bekommen einen Schlafplatz und ein Frühstück gegen einen kleinen Obolus. Man spricht auch vom „Couch Sharing„. Wie man es auch immer bezeichnen mag und was man auch immer miteinander teilt; es fördert Kontakte!
Bücher zum Thema
Deins ist meins Buch
Zum Thema „Sharing Economy“ gibt es jede Menge Bücher. Kritische Auseinandersetzung hingegen bietet Tom Slee mit seinem Buch „Deins ist meins. Die unbequemen Wahrheiten der Sharing Economy„ Gebundene Ausgabe – 16. März 2016. Ebenfalls aktuell dafür aber etwas günstiger ist das Buch „Sharing Economy: Leihen, teilen, tauschen anstatt besitzen gilt als Megatrend„ Taschenbuch – 15. Juli 2015
Wer alles hat, ist oft allein…
Warum denken wir immer nur an uns und teilen nicht einfach alles miteinander? Vielleicht sind es ja die Berührungsängste. Die Gesellschaft will uns weiß machen, dass wir Einzelkämpfer sein müssen – immer höher immer doller – mit Ellenbogen voran, wenn es sein muss. Doch das wird uns ins Verderben führen!
Rent a Person
- Keine Angst – Ehepartner/ Kinder und Haustiere sind natürlich ausgenommen; obwohl auch das im kleinen Rahmen realisierbar wäre:
Der Mann von Frau Müller kann tapezieren und man selber backt für sein Leben gern; Herr Müller tapeziert uns das Wohnzimmer und man selber backt Frau Müller zum Hochzeitstag eine wunderschöne Torte. - Die Oma von gegenüber ist Witwe und viel alleine und man selbst muss viel arbeiten und hat keine Zeit für das Kind; die Oma hütet das Kind und man kauft im Gegenzug für sie ein und hilft ihr im Haushalt. Vielleicht möchte „Fiffi“ tagsüber auch mal zu ihr, denn auch er ist nicht gerne allein und sie freut sich über Gesellschaft.
Teilen geht aber auch im großen Stil
Das Kommunionskleid wurde nur 1x getragen und verstaubt im Schrank. Das muss nicht sein. Wozu gibt es das Internet? Eine andere Person sucht dringend nach einem Kommunionskleid – vielleicht genau dieses. Die Person würde sich über einen Verleih sehr freuen.
Eine gute Sache…
Das Prinzip des Kokonsums ist so einfach, wie genial: Wenn zwei Personen sich etwas teilen, gibt jeder die Hälfte der Verantwortung ab, ohne etwas vom Nutzen an der Sache einzubüßen. Hier nennen ich Euch einfach noch einmal paar Gegenstände aus dem Haus, die Ihr nicht extra kaufen müsst oder selbst teilen könnt (der eine hat das, der andere hat dies):
- Bohrmaschine
- Tapeziertisch
- Fondue Set
- Externer DVD Brenner
- Infrarot Wärmelampe
- Rasenmäher
- Anhänger
- Waffeleisen
- Fernglas
- Hanteln
- Große Leiter
- Baby Reisebett
- Schleifmaschine
- Fahrrad
- Spielekonsole
- Bollerwagen