Containern verboten! Essen vor der Vernichtung zu retten ist nicht erlaubt!?

containern verboten

Ein absurdes Kapitel der deutschen Rechtsgeschichte zum Thema „Containern“

Stell dir vor, du bist im Supermarkt und siehst, wie ein Mitarbeiter eine Tüte Äpfel in den Müll wirft. „Hey, was machst du da?„, fragst du. „Die sind doch noch gut!“ Und der Mitarbeiter sagt: „Tut mir leid, die sind abgelaufen. Ich muss sie wegwerfen.“ Spätestens jetzt merkst du, dass da was nicht mit rechten Dingen zu geht, oder?

Containern verboten!

Containern“ bezeichnet das Sammeln von weggeworfenen Lebensmitteln aus den Müllcontainern von Supermärkten. Es wird oft von Menschen gemacht, die gegen Lebensmittelverschwendung protestieren oder die aus finanziellen Gründen darauf angewiesen sind. In vielen Ländern, einschließlich Deutschland, war bzw. ist das Containern jedoch illegal.

Warum zum Teufel war das verboten?

Gute Frage! Hier sind mögliche Gründe, warum das Containern verboten wurde:

  • Eigentumsrecht: Einmal weggeworfene Lebensmittel gehören immer noch dem Supermarkt oder dem Geschäft, auch wenn sie in einem Müllcontainer sind. Das Durchsuchen der Container könnte daher als Diebstahl angesehen werden.
  • Gesundheitliche Bedenken: Es besteht die Befürchtung, dass im Müllcontainer entsorgte Lebensmittel verunreinigt sein könnten und daher ein gesundheitliches Risiko für die Menschen darstellen, die sie konsumieren.
  • Haftungsfragen: Wenn jemand durch den Verzehr von Lebensmitteln aus einem Container krank wird, könnte der Supermarkt rechtlich dafür verantwortlich gemacht werden, auch wenn er die Lebensmittel weggeworfen hat.
  • Ordnung und Sauberkeit: Es könnte befürchtet werden, dass das Durchsuchen von Containern zu Unordnung und Verschmutzung rund um die Müllcontainer führt.
  • Wirtschaftliche Überlegungen: Einige argumentieren, dass wenn das Containern weit verbreitet wäre, dies die Verkaufszahlen von Supermärkten beeinflussen könnte.

Schnell verderblich, schwierig genau zu datieren

Äpfel sind vielleicht nicht das beste Beispiel, aber die Kernaussage in meiner Einleitung ist hoffentlich dennoch klar. In der Welt der Lebensmittel gibt es einige, die einem schnellen Verfallsdatum trotzen, während andere flüchtige Schönheiten sind, die nur für einen kurzen Augenblick in voller Pracht erstrahlen. Hier sind zehn solcher flüchtigen Schätze, die auch von der Verbraucherzentrale genannt werden:

  • Blattsalate und Spinat: Nach dem Öffnen oder Schneiden können sie innerhalb weniger Tage welken oder matschig werden.
  • Beeren (z.B. Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren): Sie sind anfällig für Schimmel und können schnell verderben, wenn sie feucht gelagert werden.
  • Frischer Fisch: Ohne richtige Kühlung kann er bereits nach einem Tag schlecht werden.
  • Fleisch, insbesondere Geflügel: Bakterien lieben es, sich hier rasch auszubreiten.
  • Milchprodukte wie Frischmilch und Sahne: Ohne Kühlung verderben sie schnell.
  • Eier: Besonders wenn sie nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden.
  • Geschnittenes Obst und Gemüse: Sobald sie geschnitten sind, oxidiert ihre Oberfläche und sie verderben schneller.
  • Brot: Insbesondere in feuchten Klimazonen kann es schnell schimmeln.
  • Tofu: Frischer Tofu kann in Wasser gelagert werden, aber er sollte innerhalb weniger Tage verbraucht werden.
  • Sprossen: Sie sind feucht und anfällig für Bakterien, daher sollten sie schnell verzehrt werden.

Die Welle der Vergeudung rollt immer weiter, aber mit dem richtigen Wissen und den Tipps – z.B. von der Verbraucherzentrale -, kannst du sicherlich viele Lebensmittel vor dem Ertrinken retten! Es ist wichtig, sich bewusst zu sein und die wertvollen Ressourcen unserer Welt zu schätzen.

Die Absurdität des Systems

Es ist verrückt, wenn man darüber nachdenkt. Wir leben in einer Welt, in der jeden Tag Tonnen von Lebensmitteln weggeworfen werden, während anderswo Menschen hungern. Und dann machen wir es auch noch illegal, dieses Essen zu retten? Das ist so absurd, dass ich es später meinen Kindern als abschreckendes Beispiel für menschliche Dummheit erzählen werde.

Was hat sich geändert?

Zum Glück bewegt sich was. Die Gesetze ändern sich, und das Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung wächst. Es gibt mittlerweile viele Initiativen, die sich dafür einsetzen, Lebensmittel vor der Vernichtung zu retten. Und das ist auch gut so!

Der deutsche Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hat kürzlich vorgeschlagen, das sogenannte Containern straffrei zu stellen. Seine Begründung: „Ich glaube, wir alle wünschen uns, dass sich unsere Polizei und Gerichte stattdessen um Verbrecherinnen und Verbrecher kümmern.“ Amen dazu, Cem!

In den letzten Jahren gab es in vielen Ländern Debatten darüber, ob das Verbot des Containerns aufrechterhalten werden sollte, insbesondere angesichts der wachsenden Besorgnis über Lebensmittelverschwendung und Umweltfragen. Einige Supermärkte haben damit begonnen, Lebensmittel, die sie sonst wegwerfen würden, an gemeinnützige Organisationen zu spenden. Andere haben mit Containern befreundete Initiativen ins Leben gerufen, um eine sichere und legale Möglichkeit zu bieten, nicht verkaufte Lebensmittel zu verteilen.

Die gesellschaftliche Landschaft ändert sich, und das Containern wird von vielen als symbolisches Mittel gegen die massive Lebensmittelverschwendung gesehen. Es ist wie ein Funken des Protests in einem Ozean des Überflusses, der das Bewusstsein für eine wichtige Sache schärft.

Was kannst du tun?

  1. Informiere dich: Wisse, ob bei dir im Land das Containern verboten ist oder nicht.
  2. Engagiere dich: Es gibt viele Organisationen, die Lebensmittel retten. Mach mit!
  3. Sei ein Vorbild: Zeig deinen Kindern, dass Essen wertvoll ist und nicht einfach so weggeworfen werden sollte.

Nachhaltiger Umgang in Aussicht

Die Zeiten ändern sich, und das ist auch gut so. Ich freue mich darauf, meinen Kindern eines Tages zu erzählen, wie absurd es war, dass das Containern verboten war, und dass man für das Retten von Essen mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft wurde. Und wer weiß, vielleicht lachen sie dann und können es kaum glauben. So wie wir heute über andere absurde Gesetze der Vergangenheit lachen.

Schreibe einen Kommentar