Flüchtlinge in Kenia
Derzeit sind auf der Welt Schätzungen gemäß etwa 59 Millionen Menschen auf der Flucht. Das bedeutet den größten Strom an Flüchtlingen und Vertriebenen seit dem Ende der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs. Obwohl Europa unter dem Ansturm der Flüchtlinge panisch reagiert und teilweise kurz davor scheint, den Notstand auszurufen, wird gerne vergessen, dass 90 % der Flüchtlinge von Ländern aufgenommen werden, die von uns mit dem wenig schmeichelhaften Etikett der „Dritten Welt“ versehen werden.
Das Versagen der Politik, die Bedingungen in den dortigen Lagern zu verbessern, ist eine der Hauptursachen für die andauernde Migrationsbewegung in Richtung Europa und vor allem in Richtung Deutschland.
Fluchtland Kenia
Kenia ist ein vergleichsweise stabiles Land, das umgeben wird von Nachbarstaaten, die sich im Zustand vollkommener Auflösung befinden. Hier gibt es unter anderem das Lager Kakuma. Der bekannte Fernsehjournalist Jenke von Wilmsdorff hat über Kakuma berichtet. Das entsprechende Video könnt ihr hier sehen:
Es lässt sich auch finden, wenn ihr unter „Jenke von Wilmsdorff Flüchtlinge Kenia“ oder ähnlichen Begriffen im Netz sucht.
Das Video
Kakuma existiert seit 1992 und beherbergt heute etwa 180.000 Menschen aus 20 Nationen. Die große Mehrheit der Menschen kommt aus dem vollkommen zerfallenen Somalia, in dem sich zahlreiche Bürgerkriege gleichzeitig abspielen und das von der „internationalen Gemeinschaft“ de facto aufgegeben worden ist. In Kakuma werden die Menschen nicht lediglich gefüttert und mit dem Nötigsten versorgt, da die Stadt von der Hoffnung getragen wird, dass sich die Bedingungen in der Heimat dieser Menschen eines Tages ändern und diese heimkehren können.
Dann wird es von enormer Bedeutung sein, dass die Menschen nicht bloße Hilfsempfänger sind und sich dadurch der Status des „Flüchtlings“ für Jahrzehnte zementiert.
In Kakuma wird versucht, den Menschen eine Ausbildung zu vermitteln. Hiermit können sie Geld für ihren Lebensunterhalt verdienen und eines Tages, ob in ihrer Heimat oder in der Fremde, selbst für sich sorgen.